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Pfingsten 2025

Pfingstpredigt 2025 (von Ralf Göbert)

Ich bin Ralf Göbert, der Lieblingskollege von Henning Porrmann – und er ist der Lieblingskollege von mir! Wir arbeiten zusammen in der Kirchengemeinde und predigen meist im Wechsel an der Schlosskirche. Manchmal auch gemeinsam. Das ist dann besonders schön! Seit langem versucht er mich zu überreden, auch mal eine Predigt für den Podcast einzusprechen. Aber ich habe mich immer geziert. Aber jetzt zu Pfingsten möchte ich es auch mal versuchen. 

Denn ich mag Pfingsten! Die Ruach-Elohim, die unfassbare Geistkraft G*ttes ist es, die uns leben lässt... 

Sie weht uns an und schenkt den Atem! G+ttes gute Geistkraft  ent-änstigt! ermutigt! tröstet! befreit!

Sie fordert uns Christenmenschen

immer wieder auf und heraus,

das Gewohnte, das Bequeme und Sichere zu verlassen,

Christus nachzufolgen,  

GOTTes weite Welt zu entdecken,

unsere eigenen engen Grenzen zu überwinden,

fremde Menschen und andere Sprachen kennenzulernen,

die spannende Vielfalt der Schöpfung

neugierig zu erkunden und neu zu entdecken…

G*ttes guter Geist ist es,

der uns immer wieder aufrichtet,

auch wenn wir uns auf dem Boden winden,

der uns immer wieder aufstehen lässt,

auch wenn uns das Leben runterzieht,

der unseren Blick empor hebt,

auch wenn wir uns niedergeschlagen fühlen,

der uns den Kopf stets oben tragen lässt

und nicht die Nase…

Ich mag Pfingsten!

Das begeisternde Fest der Ruach-Elohim!

Das Fest der Freundschaft

Das Fest der Freiheit und der Ideen!

Das Fest der Begegnung und der grenzenlosen Gemeinschaft in G-tt!

Erfrischender Wind… züngelnde Flammen… bedingungslose Liebe…

 

Ich möchte mit euch beten:

Lebendiger G*tt,

in deinem Geist bist du da wie die Luft, die wir atmen.

Lass uns die Kraft deines Geistes erfahren,

der uns das Leben schenkt, der uns aufrichtet und ermutigt,

der uns Ideen für Neues gibt

und die Fähigkeit, dieses in die Tat umzusetzen,

der Hoffnung und Glaube in uns weckt.

Liebender G+tt,

erfüll unsere Herzen mit deinem Geist.        Amen

Ja, ich mag Pfingsten!

Schon als Junge mochte ich dieses Fest.

Es gibt zwar keine Geschenke,

dafür aber auch keinen Erwartungsdruck.

 

Früher fuhren wir am Pfingstwochenende

meist in den Vogelsberg,

manchmal auch ins Münsterland.

Der Vogelsberg gefiel mir besser.

Von Sonnenauf- bis –untergang war ich draußen:

im Stall, bei den Tieren,

im Feld, am Bach, im Wald...

Freiheit! – Nichts war verboten!

Nur vom Balken durfte man nicht stürzen oder in die Grube.  Und vor den Bullen, musste man sich in Acht nehmen…

Im Vogelsberg war es herrlich! –

Nur die „Einheimischen“ dort verstand man meist nicht…

Im Münsterland war es aber auch nicht schlecht.

Meine Oma dort machte

die allerleckersten Hähnchenbollen mit Kartoffelsalat –

Sie wohnte in einem Dorf im Zollgrenzbezirk.

Von da kam man mit dem Fahrrad ins Ausland.

Man fuhr über eine echte Grenze nach Holland –

Die Holländer waren echte Ausländer.

Aber wenn man mit dem Rad über die Grenze fuhr,

dann war man dort selbst Ausländer,

aber was waren die Holländer dann? –

Das war alles sehr spannend,

denn in Holland sprechen die „Einheimischen“

auch so eine lustige aber leider unverständliche Sprache

wie die „Einheimischen“ im Vogelsberg.

Außerdem hatten sie lustige bunte Geldscheine.

Das Geld hieß dort Gulden

und wenn man welche einstecken hatte,

ging man in die „Snooperej“.

Das ist ein Geschäft, in dem es nur Süßigkeiten gibt –

und das war sogar besser als im Vogelsberg –

und außerdem hat man die Holländer am Ende

vielleicht doch besser verstanden als die Vogelsberger...

In der Bibel, im Buch der Apostelgeschichte des Lukas

Hören wir vom ersten Pfingstfest der christlichen Gemeinde

vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem.

Ich lese uns aus Kap 2 die Verse 1-11:

„Und als der Pfingsttag gekommen war,

waren sie alle an einem Ort beieinander.

Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel

wie von einem gewaltigen Wind

und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer;

und er setzte sich auf einen jeden von ihnen,

und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist

und fingen an, zu predigen in andern Sprachen,

wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Es wohnten aber in Jerusalem Juden,

die waren gottesfürchtige Män­ner

aus allen Völkern unter dem Himmel.

Als nun dieses Brausen geschah,

kam die Menge zusammen und wurde bestürzt;

denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.

Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen:

Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa?

Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache?

Parther und Meder und Elamiter

und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa,

Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien,

Phrygien und Pamphylien,

Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen

und Einwanderer aus Rom,

Juden und Judengenossen, Kreter und Araber:

wir hören sie in unsern Sprachen

von den großen Taten G*ttes reden!“

Das Pfingsten vor allem etwas mit G+ttes Geist zu tun hat,

dass wusste ich als Junge auch schon. –

Und unsere alte Dorfkirche im Sauerland, woher ich komme

war an Pfingsten immer von oben bis unten

so mit frischem Birkengrün

und mit leuchtend roten Pfingstrosen geschmückt,

sodass man gar nicht unterscheiden konnte,

ob man drinnen oder ob man draußen war. –

Ich glaube, das sollte genauso sein.

Unsere alte Kirche wollte uns dazu ermutigen

und uns dazu auffordern hinauszugehen,

G+ttes Welt zu entdecken,

Grenzen zu überwinden,

sich mit der Kraft des Lebendigen zu verbinden

fremde Menschen und Sprachen kennenzulernen –

und zu erleben und zu erfahren,

dass man sich trotzdem ganz gut versteht…

 

Ich mag Pfingsten!

Das Fest der Guten Geistkraft GOTTes!

Das Fest der Freiheit und der Ideen!

Das Fest der Begeisterung und der Begegnung!

Das Fest der grenzenlosen Gemeinschaft in G*tt!

Ich wünsche Euch,

dass ihr diese beglückenden Erfahrungen auch macht:

Ganz egal, ob in der Kirche oder draußen im Wald –

oder an der See oder in den Bergen…

In der Gemeinschaft mit anderen oder allein

Mit euch selbst und mit GOTT!

Frohe und geistreiche Pfingsten Euch allen!

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