Eine Andacht von und mit Ralf Göbert
Hallo, Ich bin‘s wieder:
Ralf Göbert, der Lieblingskollege von Henning an der Schlosskirche in Meerholz. Henning ist grade im Urlaub. - #
Hat er sich redlich verdient! Ich wünsche ihm und seinen Leuten einen wunderschönen Urlaub und freue mich auf die gemeinsame Zeit danach:
Gestärkt, erholt und mit viele neuen Ideen und Eindrücken in Herz und Kopf…
Deswegen melde ich mich heute mal wieder. Als „Urlaubsvertretung“ Aber heute gibt’s keine Predigt aus der Kirche, sondern meinen Sonntagsgedanken aus der Wochenendausgabe unserer Lokalzeitung, der GNZ (nur ganz leicht geändert….):
Sommer, Sonne, Urlaubszeit!
Die Hälfte der Hessischen Schulferien ist um. Unsere Jugendgruppe ist von der Norwegenfreizeit zurück. Sie hatten dort erfüllte und bewegte Tage.
Nach so einem intensiven und starken Gruppenerlebnis muss die Seele erst einmal zurückkommen. Ich kenne das gut von früher…
Die Ferienspiele für Kinder werfen ihre Schatten voraus.
Das wird auch wieder so ein dichtes und packendes Erlebnis…
Bis dahin hat Henning noch Urlaub.
Ich vertrete ihn in der Gemeinde.
Das ist zwar immer etwas mehr Arbeit, aber das mache ich gerne. –
Ich brauche ja auch immer mal wieder solidarische Vertretung
und finde sie bei meinem Lieblingskollegen…
Urlaub, Ferien, Auszeit, Abstand gewinnen – und dann gestärkt
und mit neuen Eindrücken und Ideen zurück in den Alltag.
Gut, dass es diese Zeiten gibt,
in denen man mal durchatmen und die Seele baumeln lassen kann…
Eine Bibelstelle, die ich bisher irgendwie wohl immer überlesen habe,
ist mir in der letzten Woche zugefallen und ziemlich wichtig geworden.
In ihr geht es genau um dieses Thema:
Zeiten der Stille, Ruhetage, Urlaubszeit...
Um die Unterbrechung des Alltags
mit all seinen Aufgaben und Herausforderungen.
Der Evangelist Markus erzählt uns davon.
Markus berichtet, dass Jesus seine Freundinnen und Freunde
immer in Zweiergruppen losschickt,
um die Frohe Botschaft von der Liebe und Barmherzigkeit G+ttes
zu allen Menschen im ganzen Land zu bringen.
Das ist eine große, anstrengende und oft auch herausfordernde Aufgabe.
Manchmal gelingt es.
Dann ist es für die Jüngerinnen und Jünger sehr erfüllend.
Aber manchmal laufen ihre Bemühungen ins Leere.
Dann müssen sie unverrichteter Dinge weiterziehen.
Sie sollen sich den Staub von den Sandalen schütteln
und an den nächsten Ort wandern.
Sie haben alles versucht und ihr Bestes gegeben –
aber manchmal reicht das einfach nicht.
Das kennen wir heute ja auch. – Es ist ziemlich frustrierend…
Atemlos und voll von den unterschiedlichsten Erlebnissen und Eindrücken
kommen sie irgendwann zu Jesus zurück.
In dieser Situation sagt er zu ihnen:
“Kommt mit an einen ruhigen Ort, nur ihr allein,
und ruht euch dort ein wenig aus.“ –
Denn ständig kamen und gingen Leute, die etwas von ihnen wollten
und sie fanden noch nicht einmal Zeit zum Essen.
So fuhren sie mit dem Boot an eine abgelegene Stelle,
um für sich allein zu sein… (Mk 6,30-32)
Was für eine wundervolle kleine Geschichte!
Jesus lobt seine Mitarbeitenden zunächst nicht für ihren Erfolg
und er tadelt sie auch nicht für ihren Misserfolg.
Er lässt sie erst einmal einfach zurückkommen…
Er weiß, dass sie ihr Bestes gegeben haben.
Er freut sich, sie wohlbehalten wiederzusehen und lädt sie ein:
Nehmt das Boot! Macht mal Urlaub!
Erholt euch von allem, was euch im Alltag angestrengt und belastet hat.
Fahrt in eine stille Bucht! Geht ans Meer! Wandert in den Bergen! –
Vergesst den Stress! Kommt einfach mal zur Ruhe!
Urlaub für Leib und Seele. – Und danach geht’s weiter!
Mit neuer Kraft und neuen Ideen.
Denn unsere Aufgabe in der Welt ist noch lange nicht erfüllt…
Wie schön, dass Jesus so gut für seine Freundinnen und Freunde sorgt
und sie sogar in den Urlaub schickt, wenn sie es brauchen!
Ich wünsche allen Hörerrinnen und Hörern eine schöne Urlaubszeit –
oder eine paar ruhige und entspannte Tage zuhause –
bei uns im wunderschönen Kinzigtal oder woimmer ihr seid,
auf dieser wunderbaren Welt!