Predigten
Hier finden Sie immer mal wieder Predigten aus der Schlosskirche in Meerholz. Es kann gut sein, dass eine Predigt vom schriftlichen Wortlaut abweicht. Die Predigt gibt es manchmal auch auf den aktuellen Podcastplattformen zum Nachhören. Hier im Player von Spotify finden Sie immer die aktuellste Predigt, aber es lohnt sich auch mal weiter unten zu schauen. Da gibt es noch viel mehr zu lesen und zu hören. Auf www.leuchtsinn.net gibt es weitere links zu anderen Plattformen als Spotify.
Predigt zu Eph 5,1-8a am 28.2.2016 in der Schlosskirche in Meerholz von Pfarrer Henning Porrmann
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Liebe Gemeinde!
Als Nelson Mandela 1994 seine Amtszeit als Präsident von Südafrika antritt steht er vor der Herausforderung als ehemaliger Revolutionär gegen die Apartheid nun das Land auf den Weg der Versöhnung zu führen und die Menschlichkeit über alle trennenden Gräben des Rassenhass zu stellen. Diese Überwindung von Hass und Gewalt und vor allem die Hinwendung zu Mitmenschlichkeit, Versöhnung und Liebe fängt bei jedem Einzelnen an. Es passt gut dazu, dass folgender Text, der Antrittsrede Nelson Mandelas zugeschrieben wird. Soweit ich herausfinden konnte, stammt er jedoch von einer amerikanischen Predigerin, Marianne Williamson. Ich finde diesen Text so ermutigend, dass er heute die Predigt eröffnen darf:
Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein.
Unsere größte Angst besteht darin, unermesslich mächtig zu sein. Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigt uns am meisten. Wir fragen uns, wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll? Aber wer bist du, es nicht zu sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst.
Sich klein zu machen, nur damit unsere Mitmenschen sich nicht unsicher fühlen, hat nichts Erleuchtetes.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes in uns zu manifestieren.
Es ist nicht nur in einigen Menschen, sondern er ist in jedem einzelnen.
Und wenn wir unser Licht leuchten lassen,
geben wir damit anderen unbewusst die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.
Liebe Gemeinde!
"Lebe deine Leidenschaft!" Das ist das Motto der nächsten Olympischen Sommerspiele, die im August in Rio den Janeiro stattfinden. Lebe deine Leidenschaft. Das passt gut zum olympischen Gedanken, dass sich Menschen aller Nationen und Religionen fair, friedlich und leidenschaftlich sportlich miteinander messen. (Den wirtschaftlichen Aspekt von Sieg und Niederlage lassen wir jetzt mal weg…) Lebe deine Leidenschaft. Die Sportler können das tun, ihre Leidenschaft leben, wenn sie sich akribisch vorbereiten, üben, trainieren und sich dann zum Wettkampf treffen. Sie haben ein Ziel gefunden, das sie mit ganzer Kraft verfolgen. Und einmal bei Olympia mit dabei zu sein scheint für viele Sportler ein großes Ziel. Dabeisein ist alles, wird oft in diesem Zusammenhang gesagt. Der Weg ist das Ziel und das Ziel ist der Weg. Es geht nicht nur ums Gewinnen, sondern das Ziel ist schon erreicht, wenn ich es schaffe dabei zu sein.
Warum erzähle ich Ihnen das?!
Predigt zu Mt 5,13-16
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Liebe Gemeinde!
Gehören Sie auch zu den Menschen die sagen: Ach das war nicht der Rede wert, was ich da gemacht habe ist doch nicht besonderes. Gehören sie zu den Menschen, denen Bescheidenheit anerzogen wurde, Bescheidenheit bis zur Selbstaufgabe? Es gibt Menschen, die denken schon bei der kleinsten Freude über etwas, was sie toll gemacht haben oder geschafft haben, dass das angeberisch und unbescheiden ist. Und oft wirkt sich das auch bis ins Selbstvertrauen aus und solche Menschen denken, was der folgende Text ausdrückt, der mir ohne Angabe des Verfassers über den Weg gelaufen ist.
Predigt zu Mt. 20,1-16 am 16.2.2003 (Septuagesimae)
Liebe Gemeinde!
Der Predigttext, zugleich Evangelium für den heutigen Sonntag steht bei Mt 20,1-16
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg
Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg. Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere müßig auf dem Markt stehen und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg. Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten. Da kamen, die um die elfte Stunde eingestellt waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. Als aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch sie empfingen ein jeder seinen Silbergroschen. Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn und sprachen: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben. Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem letzten dasselbe geben wie dir. Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du scheel drein, weil ich so gütig bin? So werden Letzte Erste und Erste Letzte sein.
Liebe Gemeinde!
Ist das gerecht?!
Predigt zu Lk 2,41-52 (Ein fiktiver Brief von Josef)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Liebe Gemeinde, der Predigttext steht heute bei Lk 2,41-52
Jesu Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. Als er zwölf Jahre alt war, gingen sie auch hinauf nach dem Brauch des Festes. Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wussten’s nicht. Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten. Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn. Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten. Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
Liebe Gemeinde!
... und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Das kennen wir doch aus der Weihnachtsgeschichte. Obwohl Maria es nicht mit dem Verstand fassen kann, was alles mit Jesus geschieht, was er tut, was er sagt und was über ihn gesagt wird, mit dem Herzen, mit ihrem Gefühl ist sie ganz bei ihm, bewahrt sie alles. Allerdings frage ich mich, wie schon öfter, was eigentlich mit Josef ist, denn der kommt wieder mal nur am Rande vor. (Vielleicht geht es ihm da ja wie vielen Vätern in heutigen Familien auch?) Ich kann mir vorstellen, dass auch er sich so seine Gedanken gemacht hat, über Jesus, über das Leben des Jungen, der da unter seiner Obhut aufgewachsen ist. Vielleicht helfen uns ja die Gedanken von Josef weiter, in unserem Verständnis von Jesus. Deshalb und weil ich Josef auch mal gerne zu Wort kommen lassen möchte, stellen wir uns also vor, Josef berichtet in einem Brief von seinen Gedanken: Er könnte also schreiben:
Liebe Schwestern und Brüder im Jahre 2015!